13.09.2019 Nach jahrelangen Diskussionen wird nun in der Dreidörfergemeinschaft Stahe-Niederbusch-Hohenbusch ein Dorfhaus gebaut
Gangelt-Stahe-Niederbusch Großes Aufgebot am Kirchweg in Stahe auf der Baustelle am Schützenheim: Ein Spatenstich der besonderen Art stand an und lockte neben den Ehrengästen auch zahlreiche Einwohner an. Ortsvorsteher Rainer Mansel begrüßte auch als Vorsitzender des neu gegründeten Dorfvereins Bürgermeister Bernhard Tholen mit Vertretern der Verwaltung, den Architekten Josef Kofferath sowie Vertreter der Firma Schlun und weitere Gäste aus Wirtschaft, Sport und Politik. Das einstige Gebäude am Schützenheim mit Pfarrheim und Jugendzentrum existiert nicht mehr. Dafür soll es dort künftig ein Dorfhaus geben.
Seit Jahren ein Thema
Schon seit Jahren ist ein Gemeinschaftshaus in der Dreidörfergemeinschaft Stahe-Niederbusch-Hohenbusch ein Thema. Seit 2015 laufen die Planungen. „Zuerst war angedacht, Pfarrheim und Jugendheim stehenzulassen und eine Halle daneben zu bauen“, sagte Mansel. Dagegen bildete sich Widerstand der Anwohner, die Sorge vor zu vielen Veranstaltungen mit zu viel Lärm hatten. Die Vereine bekamen kalte Füße, der Plan eines Dorfhauses schien nicht aufzugehen.
Deshalb wurde ein Dorfverein gegründet, um der Idee neuen Schwung zu verleihen. Die Pläne kamen wieder auf den runden Tisch, auch die Bedenken der Anwohner kamen zur Sprache. Die überarbeiteten neuen Pläne sahen vor, das Pfarrheim und Jugendheim abzureißen und dort einen kompletten Neubau zu errichten und das Jugendheim mit Fensterblick Richtung Innenhof zu legen, damit hier der Lärm eingegrenzt werden kann. Diese Idee beruhigte dann die Gemüter.
Die Planungen wurden konkreter – die Politik unterstützte das Projekt. Rund eine Million Euro wurde für die Planung veranschlagt – 600.000 Euro Materialkosten, 400.000 Euro Lohnkosten. Diese 400.000 Euro muss die Dorfgemeinschaft durch Eigenleistung und ehrenamtliches Engagement erwirtschaften. Dafür konnten Fördergelder verwendet werden – insgesamt 250.000 Euro.
Die Außenmaße des neuen Gebäudes sind 23 x 27 Meter. Rund 300 Quadratmeter misst die große Halle mit rund 200 Sitzplätzen, die mit einer Bühne und Theke ausgestattet ist. Der Jugendbereich mit separatem Eingang und Toilettenanlage hat rund 90 Quadratmeter. In einem Jahr soll der Rohbau stehen und das Richtfest gefeiert werden, Architekt Josef Kofferath rechnet mit einer Fertigstellung bis Ende 2021.
„Natürlich haben wir den Ehrgeiz, die Fertigstellung früher zu schaffen“, nennt Ortsvorsteher Mansel als Ziel. Ein Vorbild für das dörfliche Engagement ist in seinen Augen die Firma Schlun, sie stelle die benötigten Gerätschaften kostenlos zur Verfügung. Mansel sieht hier ein blühendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement.
In Eigenleistung viel geschafft
Bürgermeister Bernhard Tholen sieht im ehrenamtlichen Engagement am Rodebach eine der großen Stärken, habe hier die Vereinswelt in Eigenleistung in der Vergangenheit doch bereits sehr viel geschafft. Laut Tholen sind besonders die Vereine der Grund für eine lebendige Dorfgemeinschaft. Ein Beweis dafür sind in den Augen des Bürgermeisters auch die anderen Gemeinschaftshäuser in der Gemeinde Gangelt: So gebe es beispielsweise in Breberen, Kreuzrath, Langbroich, Schierwaldenrath und in Hastenrath hervorragende Beispiele für prima funktionierende Dorfgemeinschaften. (agsb)
(Aus Geilenkirchener Zeitung vom 13.09.2019)