Der Staher Standard hat schon Goldniveau

„Unser Dorf hat Zukunft“: Für den Landeswettbewerb qualifizierte Stahe sich ohne eigens entworfene Projekte. Reicht das für mehr?

Gangelt. Nachdem die Dreidörfergemeinschaft Stahe-Niederbusch-Hohenbusch im vergangenen Jahr beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ Gold gewonnen hatte, wurde nun die Begehung der Kommission, die über einen möglichen Titel auf Landesebene zu entscheiden hat, mit Spannung erwartet. Josef Herings, Vorsitzender d   es Dorfvereins, und Ortsvorsteher Rainer Mansel hatten zusammen mit ihren Mitstreitern eine Planwagentour durch den Ort vorbereitet, die Sehenswertes in allen drei Dörfern präsentierte. Einzelne Mitglieder des Teams hatten sich mit den Bewertungskriterien des Landeswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ auseinandergesetzt und zu den verschiedenen Rubriken eine Präsentation erarbeitet.

Nicht gezielt für den Wettbewerb

Zunächst gab es bei der Schäferfamilie Eikermann in Hohenbusch eine Tasse Kaffee. Natürlich ließ sich nach dem eher unerwarteten Erfolg 2017 eine gewisse Erwartungshaltung bei dem ein oder anderen nicht ganz ausschließen, doch Ortsvorsteher Mansel blieb realistisch. Als Neuling in dieser Klasse der Dörfer mit Zukunft gehe es doch vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, was man vielleicht noch verbessern könnte. Alles was man bisher in der Dreidörfergemeinschaft erreicht habe, so Mansel, habe man mit Blick auf die Dorfgemeinschaft in Angriff genommen und nicht gezielt für den Wettbewerb erarbeitet.

Was geschafft wurde, kann sich durchaus sehen lassen, wie die Goldmedaille im vergangenen Jahr belegt. Ein ganz großer Pluspunkt für eine intakte Dorfgemeinschaft entsteht gerade erst, das Dorfgemeinschaftshaus für alle drei Dörfer in Stahe. Die Kommissionsmitglieder zeigten sich beeindruckt, mussten aber leider die Notizblöcke in diesem Punkt unbeschrieben lassen, da nur realisierte Projekte in die Bewertung einfließen dürfen. Dabei ist das Dorfgemeinschaftshaus das beste Beispiel, geradezu ein Symbol für ein Dorf mit Zukunft. Die Pläne konnte Julia Rabben, zuständig für den Bereich Baugestaltung und Entwicklung, der Kommission in einem Schaukasten am Pfarrheim aber schon mal präsentieren.

Das geplante Dorfgemeinschaftshaus steht auch für die intensive Zusammenarbeit der Vereine, die zukünftig auch die Kirmes gemeinsam gestalten wollen. Ein weiteres Zeichen der Gemeinschaft steht im Dorfkern von Stahe, nicht weit entfernt von der Kirche. Das historische Gebäude Gerards Mie, einst Gaststätte, davor Volksschule, ist dank des Freundeskreises Alte Schule und Gerards Mie in einem schönen, gepflegten Zustand und diente bei der Begehung als abschließender Treffpunkt der Vereine mit den Kommissionsmitgliedern.

Bei Kaffee und Fla konnte die Jury die frischen Eindrücke verarbeiten. Der Krümmelbachbote, der vier bis fünf Mal im Jahr über die Ereignisse in der Dreidörfergemeinschaft informiert, war vorgestellt worden. Am Waldkindergarten hatte Heinz Scheuer auf seinem Akkordeon den Gästen ein Ständchen gespielt. Die Kommission hatte erfahren, wie sich in den Dörfern die Flüchtlingsintegration darstellt, und dass die Dorfwerkstatt schon etliche Fahrräder für die Flüchtlinge fahrbereit gemacht hat. Dargestellt wurde auch, dass Stahe-Niederbusch 2015 die Keimzelle der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe in Gangelt war. Man hatte den Dorfladen von Josef Rütten begutachtet und war an den schönen Streuobstwiesen vorbei gefahren. Die Gäste waren sicherlich auch vom schmucken Knurre-Nöll-Denkmal beeindruckt, das an Arnold Knur erinnert, der den Kindern von Niederbusch den Respekt vor der Natur nahe brachte.

Intakte Gemeinschaft

Der Dorfverein selber ist ein sichtbares Zeichen einer intakten Dorfgemeinschaft. Es spricht sicherlich für diesen nicht einmal zwei Jahre alten Verein, dass man nun am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen darf. Wie die Entscheidung ausgehen wird, erfährt die Dreidörfergemeinschaft erst im September. Mit 44 Dörfern aus NRW steht man in Konkurrenz. Die Preisträger des Landesentscheids 2018 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ werden am 9. September im Haus Düsse in Bad Sassendorf bekanntgegeben.

Ortsvorsteher Mansel blickt schon jetzt optimistisch in die Zukunft: „Wenn wir in drei Jahren noch mal dabei sein können, dann steht unser Dorfgemeinschaftshaus.“ Er betont: „Wichtig ist, dass wir die Bevölkerung immer mitnehmen bei dem, was im Ort geschieht.“

(Aus Geilenkirchener Zeitung vom 22.06.2018)

 

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