Die Golddörfer feiern ihren Triumph

Zum Gold für die Dreidörfergemeinschaft Stahe, Niederbusch und Hohenbusch ist am 10. Juli 2017 folgender Artikel in der Geilenkirchener Zeitung erschienen.

Die Golddörfer feiern ihren Triumph

Stolz, Freude und auch Erleichterung nach der Entscheidung beim Dorfwettbewerb. Auf Stippvisite in Birgden, Immendorf und Stahe.

Gangelt/Geilenkirchen. Wo anfangen mit dem Freuen? Diese Frage stellte sich in Birgden ebenso wie in der Dreidörfergemeinschaft Stahe, Niederbusch und Hohenbusch. Denn es hatte ja nicht nur jeweils eine feierwürdige Goldmedaille beim Wettbewerb „Dörfer mit Zukunft“ gegeben, sondern auch noch Sonderpreise – und die hatten es in sich.In Birgden freute sich Ortsvorsteher Stefan Palloks über einen Sonderpreis für die „Schule der Begegnung“, die für die konzeptionelle Entwicklung einer Identität der katholischen Grundschule eben als Begegnungsschule ausgezeichnet wurde. Den Staher Sonderpreis gab es für den Bereich Soziales und kulturelles Leben. Während sich nach der offiziellen Preisverleihung im Kreishaus einige Staher Bürger in der alten Dorfgaststätte trafen, um auf den Sieg anzustoßen, werden die „goldverwöhnten“ Birgdener erst im November zum 15-jährigen Bestehen des Bürgerhauses den Preis feiern.Birgden, noch unter Ortsvorsteher Heinrich Aretz auf Kreisebene viermaliger Goldgewinner, auf Landesebene je zweimal mit Silber und Bronze ausgezeichnet und 2005 (ab da hieß der Wettbewerb „Dörfer mit Zukunft“) Sieger unter den 56 teilnehmenden Orten im Kreis Heinsberg, ist nicht nur der einwohnerstärkste Ort (über 3000) in der Gemeinde. Das Vereinsleben alleine ist preisverdächtig.„Die Goldmedaille ist eine superschöne Bestätigung der Arbeit aller Birgdener in den Vereinen, in Handel, Handwerk und Gewerbe und in den sonstigen Organisationen. Das ganze Dorfleben wird ja damit prämiert, und das Dorfleben ist bei uns geprägt durch die Aktivitäten in den Vereinen. Diese Vereinsarbeit ist oft sehr aufwendig, und so freut es mich für alle Beteiligten“, so Stefan Palloks. Auch sein Vorgänger, der heutige Ehrenbürgermeister Heinrich Aretz, konnte sein Glück kaum fassen. „Mit Gold hatte ich nicht gerechnet. Der Jubel war groß und ich habe die Nacht sogar davon geträumt!“In Stahe, so erzählte es Ortsvorsteher Rainer Mansel, war man auf den Wettbewerb grundsätzlich gar nicht eingestellt. Noch nicht mal ein Jahr alt ist der Dorfverein, der die 17 Vereine und Gemeinschaften sowie 102 Einzelpersonen in der Dreidörfergemeinschaft bündelt und die Aufgaben übernimmt, „für die sonst eigentlich keiner zuständig war.“ Der „Dachverein“ hatte mit seiner Arbeit schon begonnen, als man von dem Wettbewerb erfuhr.

Nichts gemacht, nichts gepflanzt

„Wir haben nichts extra gemacht, nicht ein einziges Blümchen mehr gepflanzt“, berichtet Mansel und zählt viele Dinge auf, die einfach auf der Liste standen und dann in die Anforderungen des Wettbewerbes passten. „Wir wollten einfach nur den Ort nach vorne bringen, die Gemeinschaft stärken und Jung und Alt binden.“ Große Projekte wie die Planung eines Dorfgemeinschaftshauses werden aus dem Dorfverein heraus in Angriff genommen. Aber auch Kleinigkeiten wie das erstmalige Aufstellen eines Weihnachtsbaumes in Niederbusch, die Erstellung einer Info-Tafel am Knure-Nöll-Denkmal, die Organisation der Dorfreinigungsaktion, die Renovierung des Grenztreffen-Denkmals und der Bau einer Wasserzapfstelle auf dem Friedhof in Stahe müssen die Kommission beeindruckt haben.

Grundgestaltung und Streuobst

Zu allen Bewertungsbereichen gab es hier einzelne Ansprechpartner, ob zu neuen Baugebieten, gelungener Grüngestaltung oder zu Streuobstwiesen; ob zum kreisweit bekannter Kinderspielplatz oder zum Grenzstein an der Venn. Zum Abschluss der Bereisung wurde die Kommission in die ehemalige Gaststätte „Gerards Mie“ in Stahe eingeladen, wo einzelne Punkte anhand von Fotos noch mal erläutert wurden. Rainer Mansel und viele der örtlichen Mitstreiter waren besonders stolz darauf, dass ihre Bemühungen um die Integration von Flüchtlingen mit dem Sonderpreis in der Kategorie „Soziales und kulturelles Leben“ anerkannt wurden.Auch in Immendorf war die Freude am Wochenende gigantisch. Das Dorf hatte zum ersten Mal am Wettbewerb teilgenommen und gleich nach Gold gegriffen. Im Kreishaus Heinsberg bekamen Friedhelm Thelen und seine Mitstreiter bei der Bekanntgabe der Gewinner schon leichtes Herzrasen und weiche Knie. In ihren schicken grünen Poloshirts mit der Aufschrift „Immendorf 2017“ ragten sie schon vor der Bekanntgabe heraus, anschließend standen sie erst recht im Mittelpunkt. „Zuerst wurden die Preisträger mit der Bronzemedaille ausgezeichnet, anschließend die Preisträger mit Silber. Wir waren nicht dabei, da wurde uns schon mulmig. Als Landrat Stephan Pusch dann die Stärken der drei übriggebliebenen Golddörfer aufzählte, war uns klar: Wir sind ein Golddorf!“, so Friedhelm Thelen. „Als wir im Team mit den Vorbereitungen begannen, kam sogar ich alter Immendorfer ins Staunen darüber, was wir wirklich zu bieten haben“, lobte Thelen den Dorfgeist der Immendorfer. Immendorf sei in den letzten Jahren sehr reizvoll nicht nur für Neubürger geworden, auch für Senioren werde viel getan.Nach der Bekanntgabe und Überreichung der Urkunde durch Landrat Stephan Pusch folgte die große Gratulationscour, ferner wurde der Triumph per Handy nach Immendorf übermittelt und hier dann stetig weitergeleitet. Friedhelm Thelen und seine Truppe kehrten nachher in der Gaststätte Pongs ein, sie wurden hier empfangen und es gab die erste Jubelfeier.Stahe und Immendorf nehmen kommendes Jahr am Landeswettbewerb teil. Birgden hingegen hat mehr als 3000 Einwohner und ist damit zu groß. Immendorfs Ortsvorsteher Friedhelm Thelen sagt: „Wir werden diesen Erfolg erst einmal sacken lassen und uns dann nach den Sommerferien weiter vorbereiten.“

 

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