Presse zur Kunstaustellung Abstrakte Acrylmalerei von Jörg Gaab

Hier der Artikel in der Geilenkirchener Zeitung zur Kunstausstellung vom 15. Mai 2017:

Selbst die alte Kegelbahn wird mit Kunstwerken geschmückt

Der Künstler Jörg Gaab stellt seine Werke in der ehemaligen Gaststätte „Gerads Mie“ in Stahe aus. Der junge Dorfverein hat schon über 100 Mitglieder.

Gangelt. „Gerards Mie“: Das ist sicherlich den Menschen aus der Drei-Dörfer-Gemeinschaft Stahe, Niederbusch und Hohenbusch ein Begriff. Doch ein Besuch in der früheren Dorfkneipe kann auch eine Blaupause sein für eine inzwischen längst vergessene Kultur der Gaststätte als zentralem Treffpunkt im Ort.

Hier gibt es eine gemauerte Theke, man kann gar nicht anders, als nach dem Entree darauf zuzulaufen. Doch bevor bei der jüngsten Öffnung am Wochenende reflexartig das Feierabendbier bestellt wurde, stellten die Besucher fest, dass sich lange nach dem offiziellen Betriebsende ganz schön was verändert hat. Denn den Kneipenbetrieb gibt es nicht mehr, längst ist das Ganze zum mit Herzblut betriebenen Anliegen des Dorfvereins geworden, der sich hier trifft. „Als wir den Verein gegründet haben, wollten wir auch eine Veranstaltung in dieser Gaststätte machen“, sagte Vorsitzender Josef „Jo“ Herings. Und so kam Vereinsmitglied Simon Jacobs auf die Idee, seinen früheren Lehrer Jörg Gaab zu fragen, ob er Lust hätte auf eine Ausstellung. Der Mann sagte „Ja“, er holte die Sachen aus seiner Gangelter Galerie nach Stahe, machte sich ans Aufhängen. „Die Kegelbahn war dabei ein wenig schwierig“, gibt er zu. Für Jo Herings war das kein Problem, vielmehr ein Alleinstellungsmerkmal. „Auf einer Kegelbahn hat Jörg Gaab auch noch nicht ausgestellt“, sagte er augenzwinkernd bei der Ausstellungseröffnung am Samstagnachmittag. Der zweite Punkt dürfte dem Künstler, der hier an einem Wochenende seine abstrakten Bilder zeigte, aber gefallen haben. „Man hat hier doch Platz“, sagte er. Und an der Staffelei gab er gleich noch ein paar Kostproben seiner Kunst. Kostproben ganz anderer Art gab es ganz vorne im Thekenbereich. Dort, wo früher am Stammtisch dicke Zigarren geraucht wurden, saßen die Ausstellungsgäste auch am Wahlsonntag bei Kaffee und Kuchen.

Gesellig ging es zu, selbst Leute, die „Gerards Mie“ im realen Betrieb nie kennengelernt hatten, bekamen nicht nur einen, sondern gleich mindestens 1000 lebendige Eindrücke darüber, wie früher eine Dorfkneipe so war. Da gibt es gemütliche Ecken, eine Terrasse, viel dunkles Holz und auch Steine. Kein Wunder, schließlich liegt das Gebäude ungefähr in der Mitte einer gedachten Linie zwischen einem auch überregional bekannten Bauunternehmen und einer alten Ziegelei.

Der Dorftreffpunkt von einst, der vom Dorfverein gehegt und gepflegt wird, zeigt sich in bestem Zustand. Selbst die Würste, die an einem Holzstab aufgehängt über der Theke ruhen, sind in bestem, unangebissenem Zustand. „Darf ich mal probieren?“, fragte einer aus Spaß, wohlwissend, dass die Würste mit Zement ausgegossene Ziergegenstände sind. Etwas weiter hinten in der Ecke fällt der längst nicht mehr befüllte Zigarettenautomat mit einem alten Aufkleber auf, der für heutige Raucher paradiesische Packungspreise aufruft. Und die Theke würde sich, wenn sie aus Holz wäre, wohl durchbiegen bei den ganzen Kuchenspenden, die am Wochenende bei der Ausstellung von Jörg Gaab einluden. Er freute sich jedenfalls über diese gelungene Aktion des Dorfvereins. Und als ob das noch nicht die Krönung gewesen wäre, gab es Live-Musik. „Breukovisch“ um Bandleader Peter Schlitt waren zu Gast und zeigten, warum Live-Musik die Menschen noch mehr berührt als es eine digitale Konserve jemals kann. Und so wurde bei manchen der Besuch bei „Gerards Mie“ ein wenig länger, wohl ganz so wie in früheren Zeiten sicherlich schon das eine oder andere Mal geschehen.

Wenige Monate ist der Dorfverein jung, doch schon zählt er mehr als 100 Mitglieder. „Wir dachten, dass Peter Dahlmanns schon längst bei uns dabei ist“, erzählte Jo Herings, „aber als Rainer Mansel ihm die Einladung schicken wollte, stellte er fest, dass Peter noch gar nicht als Mitglied gelistet war.“ Dabei hat Dahlmanns schon vor der Gründung immer mitgeholfen. Als Dank dafür, dass er das offiziell 100. Mitglied ist, gab es einen Blumenstrauß. (mabie)

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