Der Wettbewerb hat vieles bewegt

Bronze und Sonderpreise bei „Unser Dorf hat Zukunft“ gehen nach Immendorf und Stahe-Niederbusch-Hohenbusch

Kreis Heinsberg Über eine Bronzeplakette im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ freuen sich Geilenkirchen-Immendorf und die Gangelter Drei-Dörfer-Gemeinschaft Stahe-Niederbusch-Hohenbusch. NRW-Landwirtschafts- und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser überreichte sie ihnen am Samstag in der Oberbrucher Festhalle bei der Abschlussveranstaltung für den Landesteil Rheinland. Zudem erhielten beide je einen Sonderpreis. Die beiden Bronze-Sieger gehörten zu den insgesamt 44 Dörfern und Dorfgemeinschaften, die sich für den Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ qualifiziert hatten.

„So eine Preisverleihung ist schon etwas ganz Besonderes“, betonte die Ministerin in ihrer Begrüßung. Es habe für die beiden Teilnehmer aus dem Kreis Heinsberg zwar „nur“ für Bronze gereicht, erklärte Landrat Stephan Pusch in seinem Grußwort. Aber auch diese Orte seien Gewinner, „weil sich dort vor und nach, aber natürlich auch mit dem Wettbewerb so viel getan hat.“ Und daher werde der Kreis Heinsberg auch nicht müde, für die Teilnahme an diesem Wettbewerb zu werben.

Werbung für den Kreis

 In seiner kurzen Rede warb er für einen Besuch im Kreis Heinsberg, indem er ihn als Region für Radtouristik und Genuss charakterisierte. Auf die wirtschaftliche Situation und nicht zuletzt auf die aktuellen Ereignisse im Braunkohlen-Revier ging er ebenfalls ein. „Auch vor dem Hintergrund der Energiediskussion und der Umsiedlung von Menschen, die dem Abbau eines Energieträgers weichen müssen, wird deutlich, wie wichtig es ist, dass sich Menschen für die Zukunft ihrer Dörfer engagieren“, sagte er. „Deshalb ist der Kreis Heinsberg der richtige Ort, um die Preisverleihung vorzunehmen.“ Darin pflichtete ihm Heinsbergs Bürgermeister Wolfgang Dieder in seinem Grußwort bei, direkt bezogen auf die Festhalle: Seit 2014 schon werde die Festhalle mit rein bürgerschaftlichem Engagement betrieben, das die Stadt unterstütze.

Die Tradition des Wettbewerbs

Die Ministerin erinnerte in ihrer Rede an die Tradition des Wettbewerbs. Hätten vor über 50 Jahren noch schöne Fassaden und Blumenschmuck im Vordergrund gestanden, gehe es heute um die Zukunftsfähigkeit der Dörfer, erklärte sie. Und deren Situation sei schwierig. „Wo treffen sich die Menschen denn noch, wenn die letzte Dorfkneipe schließt?“, fragte sie in die Runde und überlegte spontan, ihre Kollegin Ina Scharrenbach im Heimatministerium um ein neues Förderprogramm für Dorfkneipen zu bitten. Das brachte ihr großen Applaus ein. Aber auch eine gute Versorgung mit schnellem Internet und Mobilfunk sei entscheidend für die Überlebensfähigkeit des ländlichen Raums, um einer Landflucht entgegenzuwirken, betonte sie.

 Nach der Verleihung der Plaketten und der Sonderpreise ging Heinen-Essers Dank an die Jury, zu der aus Gangelt auch Bürgermeister Bernhard Tholen und Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) gehörten, ebenso an das Trommler- und Pfeifercorps aus Kalterherberg für die musikalische Gestaltung.

Informationen

Zwei Sonderpreise gehen in den Kreis Heinsberg

Der Sonderpreis für Migration der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege ging an die Dörfergemeinschaft Stahe-Niederbusch-Hohenbusch. Gewürdigt wurde damit vor allem die dortige Fahrradwerkstatt. „Zwischen Schraubenschlüssel und Kettenfett wird Integration gelebt. Das ist vorbildlich“, hieß es in der Laudatio.

Geilenkirchen-Immendorf freute sich über den Sonderpreis des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes für die gelungene Umwandlung eines landwirtschaftlichen Hofes in einen Gastronomiebetrieb, der es zu überregionaler touristischer Bedeutung gebracht hat.

(Aus Geilenkirchener Zeitung vom 25.11.2018)

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