Richtfest für das neue Dorfgemeinschaftshaus in Stahe. Tatkräftige ehrenamtliche Helfer. Fertig im Frühsommer 2021.
Von Dettmar Fischer
Gangelt-Stahe Zimmermannmeister Konrad Meeßen stand oben am Dachstuhl des Rohbaus zum Dorfgemeinschaftshaus Stahe. Er sprach feierlich den traditionellen Richtspruch. Dann zerschmetterte er mit geübter Hand das leergetrunkene Schnapsglas auf dem Betonboden der zukünftigen Versammlungsstätte für die Menschen der Dreidörfergemeinschaft Stahe, Niederbusch und Hohenbusch. So weit war alles wie bei einem Richtfest üblich, doch leider musste die Feier wegen Corona ohne die Beteiligung der Bürger über die Bühne gehen.
Doch auf einen Richtkranz wollten Ortsvorsteher Rainer Mansel und seine engagierten Mitstreiter nicht verzichten. Im weiten Kreisrund der wenigen Anwesenden, zumeist die Herren und Damen des ehrenamtlichen Helferteams, hielt Bürgermeister Bernhard Tholen eine kleine Rede und lobte den Baufortschritt. Es sei, so Tholen, in Zeiten von Corona schön, den Richtkranz über dem Gebäude zu sehen. Die beteiligten Bürger hätten in dieser Zeit etwas Einmaliges geschaffen. Mit der Fertigstellung des Rohbaus sei der erste große Schritt zum Dorfgemeinschaftshaus geschafft.
Rainer Mansel betonte, dass bis zum Einsatz der Firma Meeßen alle Arbeiten von ehrenamtlichen Helfern erledigt worden seien. Ein großes Fest mit den Bürgern werde, sobald es Corona erlaube, nachgeholt werden. Dann würden auch die tatkräftigen rund 40 Helfer geehrt werden. Stellvertretend für alle anderen nannte Ortsvorsteher Mansel Franz Beckers, der jeden Tag auf der Baustelle anzutreffen sei und sicherlich jeden der bislang verbauten 9200 Klinker persönlich in der Hand gehabt habe. Mansels Dank galt auch den Architekten Jürgen und Josef Kofferath und dem stets hilfsbereiten Bauunternehmen Schlun aus Niederbusch.
Dank der Planung der Architekten und dem Engagement der Helfer konnte der beim ersten Spatenstich im September 2019 verkündete Zeitplan von zweieinhalb Jahren auf Frühsommer 2021 konkretisiert werden. Rainer Mansel konnte bislang in sein Bautagebuch 4000 Arbeitsstunden eintragen. Und obwohl für die Bauarbeiten die Corona-Regeln einer Freizeitbeschäftigung gelten, läuft bislang alles wie am Schnürchen. Die verdienten Pausen der Helfer werden im weiten Stuhlkreis abgehalten und gearbeitet wird mit dem notwendigen Abstand.
Neben den Eigenleistungen, die mit 400.000 Euro veranschlagt sind, schlagen 600.000 Euro für Material und Firmenaufträge zu Buche. Landesmittel aus dem Dorferneuerungsprogramm in Höhe von 250.000 Euro sind schon eingerechnet. Die Kostenkalkulation von 2018 konnte bislang eingehalten werden.
Der fertiggestellte Rohbau am Kirchweg in Stahe, der auf dem Gelände des ehemaligen Pfarr- und Jugendheims errichtet wurde, zeigt deutlich das erhöhte Dach über dem zentralen Versammlungsraum. Das Jugendheim wird einen eigenen Eingang bekommen. Der Toilettenbereich wird auch vom benachbarten Schützenheim und Schießstand aus zu erreichen sein. Wie das neue Dorfgemeinschaftshaus, das der Gemeinde gehören wird, einmal heißen wird, soll ein Namensfindungswettbewerb klären, der im Laufe des Jahres ausgeschrieben wird.
(Aus Geilenkirchener Zeitung vom 06.05.2020)