Dorfgemeinschaftshaus in Stahe eröffnet

16.783 Stunden ehrenamtlicher Arbeit bis heute geleistet, damit dort in Zukunft drei Dörfer feiern können. Von Dettmar Fischer

Gangelt-Stahe „Os Dörp Hus“ ist ein Gemeinschaftswerk der Menschen der Dreidörfergemeinschaft Stahe, Niederbusch, Hohenbusch. Das Dorfhaus wurde gerade eingeweiht und gleich preisgekrönt. Der Dorfverein, dessen viele fleißigen Hände und kreativen Köpfe das Dorfhaus ermöglicht hatte, wurde unmittelbar nach der Einweihungsfeier mit einem Sonderpreis des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet.

Das besondere Engagement und die kostenbewusste Einrichtung des Dorfgemeinschaftshauses wurden gewürdigt und die Dörfergemeinschaft erhielt zudem die Silbermedaille dieses Wettbewerbs. Somit dürfte die Bevölkerung der drei benachbarten Ortschaften also gar nicht mehr aus dem Feiern herauskommen, was auch angesichts des schmucken Dorfhauses kein Problem sein dürfte.

Gangelts Bürgermeister Guido Willems überreichte dem Vorsitzenden des Dorfvereins Stahe, Niederbusch, Hohenbusch, Rainer Mansel, den Schlüssel zum neuen Dorfgemeinschaftshaus in Stahe. „Os Dörp Hus“ wird es genannt.

Die erste Dorfkirmes in der neuen Dorfhalle ist auch schon eingeplant und zwar für den 25. und 26. Juni. Wie alle großen Projekte hatte auch „Os Dörp Hus“ eine lange Vorgeschichte, die Rainer Mansel bei der Einweihungsfeier am Nachmittag vor den eingeladenen Planern, Handwerkern, Helfern und Sponsoren sowie Vertretern der Ortsvereine und Gemeinschaften Revue passieren ließ, bevor am Abend eine Fete gefeiert wurde für die vielen Helfer, die im Laufe der zweieinhalbjährigen Bauzeit mitgewirkt hatten.

Rainer Mansel verwies in seiner Rede auf die ersten Überlegungen im Jahr 2015, die noch einen Kauf des Pfarrheims in Betracht gezogen hatten. Da dieser nicht zu finanzieren war, ruhte das Projekt Dorfhaus – bis im Juni 2018 die Förderrichtlinen geändert wurden, die dazu führten, dass Ende 2018 der Bauantrag gestellt wurde.

„In meiner Wahrnehmung müssen ganz viele Faktoren zusammenpassen, damit so etwas Einmaliges und Außergewöhnliches passieren kann.“

Bürgermeister Guido Willems

Nach dem Abriss des Pfarr- und Jugendheimes konnte am 10. September 2019 der Spatenstich vollzogen werden. Im Folgenden konnte dank des Engagements aller Beteiligten die vorgesehene Bauzeit fast wöchentlich verkürzt werden.

16.783 Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden bis heute geleistet, und es werden wohl noch ein paar mehr werden, denn die Lüftungsanlage ist derzeit noch provisorisch. Die endgültige soll mit etwas Glück in zwei Wochen geliefert werden.

Die ursprüngliche Kostenplanung von 1,2 Millionen Euro hatte auf 750.000 Euro reduziert werden können. Der Gemeinderat hatte noch einen „Nachschlag“ wegen der teuren Lüftungsanlage genehmigt. 250.000 Euro der Gesamtsumme können durch Landesmittel finanziert werden.

„Der Erfolg hat viele Väter“, meinte Rainer Mansel und verwies auf die vielfältige Unterstützung, die das Projekt nicht nur aus den drei Dörfern erhalten habe. Rainer Mansel nannte stellvertretend für viele Unterstützer den Planer Josef Kofferath und den Sponsor Hubert Schlun sowie den Senior im Team der vielen Ehrenamtlichen, Franz Beckers, der jeden der 40.000 Klinker zweimal in der Hand gehabt hatte. Beispielsweise war die aufwändige Akustikdecke von der Ü-70-Gruppe eingebaut worden.

Ein Dank galt auch der Frauengemeinschaft, die die Helfer bei Kräften hielt. „Das schafft ihr nie“, habe er zu Beginn des Projektes im Dorf gehört, sagte Rainer Mansel, doch die Zusage von Hubert und Björn Schlun, den Bau zu unterstützen, habe ihm Mut gegeben. Bei der Einrichtung des Hauses war dann wieder Kreativität gefragt, um die Kosten im Rahmen zu halten. Die Stühle wurden aus einem stillgelegten Theater, die Lautsprecher über Kleinanzeigen günstig besorgt.

Rainer Mansel überreichte sodann den Schlüssel des Dörp Hus an den Hausherrn Guido Willems. Willems würdigte ebenfalls das herausragende Gemeinschaftswerk: „In meiner Wahrnehmung müssen ganz viele Faktoren zusammenpassen, damit so etwas Einmaliges und Außergewöhnliches passieren kann.“ Und er fügte hinzu: „Allen, die daran mitgewirkt haben, soll neben unserem Dank auch die generationenübergreifende Erinnerung an dieses Werk bleiben, und so bin ich zuversichtlich, dass man auch noch in 100 Jahren in dieser Halle gemeinsam feiern wird.“ Standing Ovations spendeten die Anwesenden dem Vorsitzenden des Dorfvereins Rainer Mansel. Dessen Stellvertreter Otto Rabben sagte über ihn: „Ohne Dich hätten wir gar nicht erst losgelegt.“

(Aus Geilenkirchener Zeitung vom 08.06.2022)

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